In Westafrika deckt der lokal produzierte Reis weder die Nachfrage noch die Vorlieben der städtischen Konsumenten. Wir untersuchen die Gründe hierfür und identifizieren mögliche Politiken, die zu einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Reissektors beitragen können. Unserer Einschätzung nach sind alle Anstrengungen auf der Angebotsseite zur Reduzierung von Importabhängigkeiten umsonst, sofern die Nachfrageseite der Wertschöpfungskette nicht berücksichtigt wird. Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass importierter Reis im Vergleich zu lokal produziertem Reis einen einfachen Zugang zu städtischen Märkten hat. Der derart niedrige Marktanteil des lokal produzierten Reises auf städtischen Märkten ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass die Konsumenten mit diesem eine schlechtere Qualität verbinden. Zudem sind die erzielten Preise für heimischen Reis geringer. Experimentelle Studien zeigen jedoch, dass städtische Konsumenten bereit wären, höhere Preise für lokal produzierten Reis zu zahlen, sofern dieser eine bessere Qualität hätte. Wir schlagen eine zweistufige Abfolge von politischen Maßnahmen vor: (1) Förderung von Investitionen in die Verbesserung der Qualität. (2) Eine schrittweise Erhöhung des gemeinsamen Außenzolltarifs von 10 auf 35%, um die Kostenwettbewerbsfähigkeit von westafrikanischem Reis gegenüber importiertem Reis zu verbessern. Des Weiteren plädieren wir zur Stabilisierung und Finanzierung des Sektors für die Erhebung einer pauschalen Abgabe auf den Wert von Reisimporten.