Das produktive soziale System Unternehmung steht in komplexen und dynamischen Austauschbeziehungen mit Subsystemen ihrer Umwelt. Insbesondere der Stakeholder- Ansatz setzt sich mit solchen Gruppen auseinander, die Ansprüche gegenüber dem System Unternehmung formulieren und vertreten.1 Aus systemtheoretischer Sicht ist die Unternehmung als offenes Umwandlungssystem von Ressourcen zur dauerhaften Sicherung ihres Bestands und ihres Erfolgs darauf angewiesen, den Ansprüchen dieser Gruppen gerecht zu werden,2 da diese ihre Bereitschaft zur Beitragsleistung bzw. Ressourcenbereitstellung an deren Erfüllung koppeln.3 Vor dem Hintergrund der tief greifenden sozialen, ökonomischen, kulturellen und politischen Einbindung der Unternehmung in das gesellschaftliche System — etwa als strukturpolitischer Akteur4 — kommt dem Umsystem Gesellschaft hohe Bedeutung als eine zentrale Anspruchsgruppe für die Gestaltung der Umweltbeziehungen der Unternehmung zu. Nach Dyl-Lick ist die gegenwärtig zunehmende Bedeutung der Gesellschaft für das unternehmerische Handeln das Ergebnis des beschleunigten gesellschaftlichen und technologischen Wandels, der zu einer Überforderung des Staates führt und dessen mangelnde Problemlösungsfähigkeit eine zunehmende Aktivierung der Bürger und Betriebe als Betroffene auslöst.5