Zielsetzung Untersuchung der Wirksamkeit und Verträglichkeit von Sulfasalazin bei Patienten mit Spondylitis ankylosans einschließlich Metaanalyse vergleichbarer Studien. Methoden Es handelt sich um eine prospektive, randomisierte, doppelblinde, placebo-kontrollierte, bizentrische Studie. 70 Patienten mit Spondylitis ankylosans und einer durchschnittlichen Krankheitsdauer von 16,7 Jahren wurden über 26 Wochen mit täglich 3 g Sulfasalazin oder Placebo behandelt. 34 Patienten erhielten Verum, 36 Placebo. Ergebnisse Bezüglich der primären Outcome-Kriterien „Schmerzindex bei der Untersuchung, Finger-Boden-Abstand und CRP” war Sulfasalazin Placebo nicht signifikant überlegen. Bei Adjustierung des Alpha-Fehlers fand sich lediglich für die IgA-Konzentration ein signifikanter Unterschied zugunsten der Sulfasalazin-Gruppe. Die Abbruchrate betrug 47% in der Sulfasalazin-Gruppe (38% wegen Nebenwirkungen) und 19% in der Placebo-Gruppe (11% wegen Nebenwirkungen). 10 weitere prospektive, doppelblinde, kontrollierte Studien wurden ausgewertet. Insgesamt wurden 959 Patienten mit einer mittleren Krankheitsdauer von 13,9 Jahren berücksichtigt. Die meisten Parameter besserten sich in diesen Studien in der Sulfasalazin-Gruppe nicht signifikant im Vergleich zur Placebo-Gruppe. Bewegungsausmaße wurden fast nicht beeinflusst (0,3–3,5%). Patientenangaben zu Schmerz, Morgensteifigkeit, Funktionsindex und Allgemeinurteil waren in der Sulfasalazin-Gruppe nur sehr gering besser (1,9–11,7%). Stärker wurden Laborparameter (BSG, CRP, IgA, IgG, IgM) in der Sulfasalazin-Gruppe beeinflusst (12,6–20,3%). In 4 Studien profitierten Patienten mit peripherem Gelenkbefall. Schlussfolgerung Patienten mit einer Spondylitis ankylosans profitieren nicht relevant von einer Sulfasalazin-Therapie. Bei einer Dosis von 3 g/d brechen viele Patienten die Therapie wegen Nebenwirkungen ab. Für Patienten mit peripherem Gelenkbefall kann Sulfasalazin hilfreich sein. Zu Patienten mit einer Krankheitsdauer unter 10 Jahren liegen keine ausreichenden Daten vor.