Zu den am häufigsten diskutierten Ursachen des Hörsturzes zählen Störungen der kochleären Mikrozirkulation, wobei besonders erhöhte Cholesterin- und Fibrinogenspiegel einen negativen Effekt auf die Innenohrfunktion zu haben scheinen. Die H.E.L.P.-Apherese ist ein für die Hörsturztherapie evaluiertes Verfahren zur Senkung des Serumcholesterin- und des Plasmafibrinogenspiegels, das zu einer Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes und der kochleären Mikrozirkulation führt.
Wir untersuchten an 152 Hörsturzpatienten mit bereits erfolglos durchgeführter anderweitiger Hörsturztherapie die Remissionsraten nach einer einmaligen Apherese.
Zu einer Remission kam es in 11% der Fälle komplett, in 43% partiell. Bei 37% der Patienten ergab sich keine Veränderung des Gehörs, bei 2% eine Verschlechterung. Die Zahl der Remissionen nahm mit dem zeitlichen Abstand zwischen Hörsturz und Apherese ab. Die Zahl der kompletten Remissionen sank von 22% innerhalb der ersten 2 Wochen auf 14% nach mehr als 6 Wochen. Nach mehr als 42 Tagen konnten keine kompletten Remissionen mehr verzeichnet werden. Die Zahl der partiellen Remissionen sank im selben Zeitraum von 33% auf 13%.
Die Daten der vorliegenden retrospektiven Ergebnisdokumentation zeigen Folgendes: Eine Apheresebehandlung kann nach bereits erfolglos durchgeführter Hörsturztherapie in 54% der Fälle zu einer kompletten oder partiellen Remission führen, das therapeutische Fenster beträgt dabei etwa 6 Wochen.