Dieses Kapitel bezieht sich auf die Erfahrungen von Otl Aicher als er Mitte der siebziger Jahre Moskau besucht hatte. Er war geladen worden, um dort mit den verantwortlichen fragen der olympischen spiele zu erörtern, die 1980 in Moskau stattfinden sollten. In diesem Zusammenhang machte er den vorschlag, die Pionierbauten des Russischen Konstruktivismus zwischen 1920 und 1930 zu renovieren, weil die Besucher aus dem Westen ein großes Interesse an dieser Architektur hätten. Design und Architektur sind in einer tiefen Krise nach Aicher. Sie sind nicht mehr aus dem Argument und aus der Begründung abgeleitet wie Wissenschaft und Technik, sondern aus der Laune, dem ästhetischen Zufall, je nachdem, welche kunst man gerade anbeten und ausschlachten kann. Design muß wie Wissenschaft und Technik begründet werden. Leute erleben den Ruin der Kultur durch die Vereinnahmung durch den Staat. Die Moderne findet wieder zu einer neuen Kultur der Oberfläche und Oberflächlichkeit.