Hintergrund
Es gibt nur wenige Studien, die die Behandlung und das Wiederauftreten von Analbeutelentzündung (AS) beschreiben.
Ziele
Es handelt sich um eine retrospektive Studie über das Management, das Wiederauftreten und eventuelle Begleiterkrankungen bei Hunden mit AS in einer Erstversorgungspraxis.
Tiere
Einhundertneunzig Hunde in Privatbesitz.
Materialien und Methoden
Die klinischen Daten von Hunden, die zwischen 2018 und 2021 mit AS diagnostiziert worden waren, wurden durchgesehen und Management, Zeit bis zur klinischen Heilung, Anzahl der wiederkehrenden Episoden und Begleiterkrankungen wurden festgehalten.
Ergebnisse
Die 190 Hunde entwickelten 290 Episoden von AS: Das häufigste Management bestand in 235 der 290 (81,0%) der Episoden aus Spülung ± Infusion eines antimikrobiellen Produkts in die Analbeutel ± Verschreibung eines nicht steroidalen entzündungshemmenden Medikaments (NSAID), was bei 213 der 235 (90,6%) der Episoden zu einer Abheilung führte. Die mediane Zeit bis zur Abheilung betrug 1 Woche (Bereich von 1‐16 Wochen), wobei die Abheilung innerhalb einer Woche bei 205 der 290 (70,7%) der Episoden gesehen wurde. Eine einzige Episode von AS entwickelte sich bei 126 der 190 (66,3%) der Hunde. Hunde, die gleichzeitig an einer allergischen Erkrankung litten, zeigten häufiger ein Wiederauftreten (p < 0,001) im Vergleich zu den Hunden mit anderen Begleiterkrankungen. Eine kutane allergische Erkrankung trat bei Hunden mit AS häufiger auf (p < 0,001) als in der allgemeinen Praxispopulation.
Schlussfolgerungen und klinische Bedeutung
Eine lokale Behandlung der Analbeutel ± systemische NSAID stellte die häufigste Behandlung dar, wobei es bei der Mehrheit der Hunde zu einer klinischen Abheilung kam. Eine kutane allergische Erkrankung war die häufigste gleichzeitige Diagnose, wobei die AS häufiger wieder auftrat als bei anderen Erkrankungen, wobei sie auch mit einer höheren Prävalenz auftrat als in der allgemeinen Praxispopulation. Es sind weitere Studien nötig, um festzustellen, ob das Management von kutanen allergischen Erkrankungen das Risiko einer Analbeutelentzündung reduzieren würde.