Hintergrund
Die direkte Untersuchung des Haares ist ein einfacher diagnostischer Test zur Diagnose einer Dermatophytose; es ist allerdings Übung nötig, um diesen Test einzusetzen.
Hypothese/Ziele
Eine Evaluierung, ob die Verwendung einer modifizierten Wright‐Giemsa Blaufärbung und/oder photografischer Bilder von infizierten und nicht‐infizierten Haaren die Fähigkeit des Untersuchers bei der Identifizierung infizierter und nicht‐infizierter Haare verbesserten.
Tiere
Zehn Katzen mit und 10 Katzen ohne Dermatophytose durch Microsporum canis (n = 20).
Material und Methoden
Zwanzig ungefärbte und 20 gefärbte Haarproben aus jeder Gruppe (n = 40) wurden anonymisiert und von TierärztInnen mittels Lichtmikroskop untersucht. Die TeilnehmerInnen hielten die Proben als „infiziert“ oder „nicht‐infiziert“ fest. Danach wurden den TeilnehmerInnen fotografische Bilder gezeigt und ihnen erlaubt diese bei der Untersuchung der 40 Proben zu verwenden.
Ergebnisse
Ohne Färbung identifizierten die UntersucherInnen 12,7 ± 4 der 20 Proben (Durchschnitt ± SD) als korrekt und mit Färbung waren es 13,6 (± 3). Nachdem bildhafte Illustrationen gezeigt worden waren, identifizierten sie einen Durchschnitt von 16,9 (± 2,5) der ungefärbten Objekte und 15,8 (±2,3) der gefärbten Objekte korrekt. Die „Illustrierten Guidelines“ und „Haarinfektion“ erhöhten die Wahrscheinlichkeit einer korrekten Antwort signifikant, während die „Färbung“ dies nicht tat. Die Logistische Regression sagte aus, dass „StudienteilnehmerIn“, „Illustrierte Guidelines“ (OR = 2,6) und „Haarinfektion“ (OR = 2,1) einen signifikanten Einfluss auf die Ergebnisse hatten, während die „Färbung“ dies nicht hatte. Die Sensibilität und Spezifität der direkten Untersuchung betrugen 70,5% bzw 56% im Vergleich zum Kulturstatus.
Schlussfolgerungen und klinische Bedeutung
Bei der Untersuchung von Haaren auf das Vorkommen oder die Abwesenheit von mit Dermatophyten infizierten Haaren, wurde die diagnostische Treffsicherheit verbessert, wenn die Betrachter illustrierte Guidelines verwendeten, im Gegensatz zur ausschließlichen Untersuchung von gefärbten Proben.