Hintergrund – Studien über die Heritabilität weisen darauf hin, dass an der atopischen Dermatitis (AD) multiple Gene und Interaktionen mit Umweltfaktoren beteiligt sind. Die Fortschritte bei den Studien von Genomen haben uns gewaltige Techniken geliefert, um die Genetik der AD zu erforschen.
Ziel – Eine Review dieser Techniken im Bezug auf ihre Anwendungsmöglichkeit bei caniner AD.
Ergebnisse – Kandidatengene können mittels quantitativer PCR und genomischer Techniken bestimmt werden, allerdings basieren diese Techniken auf Hypothesen und könnten neue Gene übersehen. Von Hypothesen unabhängige Techniken sind dadurch nicht limitiert. Mikroarrays quantifizieren eine große Anzahl an Genen, wobei falsch‐positive Zusammenhänge häufig sind. In der Zukunft könnte Exprimierungsprofiling verwendet werden, um die komplette Transkription eines Gewebes zu produzieren. Verknüpfungsstudien der Genome können Loci, die mit AD in Verbindung gebracht werden, nachweisen, wenn genug betroffene Hunde und nicht betroffene Verwandte dafür rekrutiert werden. Assoziationsstudien der Genome können verwendet werden, um Polymorphismen von einem Nukleotid, welches mit AD im Zusammenhang steht, festzustellen ohne dabei auf verwandte Hunde zurückgreifen zu müssen. Studien des Genoms der Hunde haben zahlreiche Gene bei der Pathogenese der AD impliziert, wozu auch jene der angeborenen und erworbenen Immunität, der Entzündung, des Zellzyklus, der Apoptose, der Bildung der Hautbarriere und der Regulierung der Transkription gehören. Diese Ergebnisse waren jedoch unterschiedlich und die Probleme dabei sind eine niedrige Anzahl an Fällen, unzureichende Kontrolltiere, uneinheitliche Diagnosen, unvollständige Abdeckung der Genome, Low Penetrance Mutationen und Umweltfaktoren.
Schlussfolgerungen – Der Genotyp der caninen AD ist komplex und variiert zwischen den Rassen und Genpools. Es ist daher unwahrscheinlich, dass spezielle Zuchtprogramme bei der Eliminierung der AD erfolgreich sein könnten, aber diese Komplexität könnte die Variationen beim klinischen Phänotyp und bei der Reaktion auf eine Behandlung erklären. Eine Genotypisierung von betroffenen Hunden wird neue Zielmoleküle identifizieren und die Möglichkeit schaffen, Behandlungs‐ und Managementoptionen zielgerichteter einzusetzen. Nichtsdestotrotz müssen wir die falsche Verwendung von Daten des Genoms verhindern.