Dieser Artikel präsentiert ein analytisches Modell um Normenwandel durch intersubjektive Bedeutungsgebung zu verstehen. Dieses Modell wird angewendet, um zu analysieren, wie die Vereinten Nationen und Syrische Zivilgesellschaftsakteure die Norm der Zivilgesellschaftsinklusion im Rahmen des Syrischen Friedensprozesses definierten. Er zeigt, wie dieser Normenwandel durch zwei interagierende Dynamiken geschah: Prozesse, in denen die Akteure Kongruenz zwischen der Inklusionsnorm und anderen dominanten Normen in ihrem normativen Umfeld bildeten und Prozesse, in denen die Akteure die Bedeutung der Inklusionsnorm intersubjektiv konstruierten. Der Artikel leistet zwei Beiträge. Erstens ergänzt er die Normenliteratur, indem er ein multidirektionales Modell der Normenreformulierung präsentiert und detaillierte empirische Daten dazu liefert. Zweitens trägt er zur Mediationsliteratur bei, indem er die Bedeutung von Inklusion nicht nur aus der Perspektive von internationalen Akteuren, sondern auch aus der Sichtwiese inländischer zivilgesellschaftlicher Akteure, untersucht.