Die Eigenschaften eines hoch dämpfenden metallischen Werkstoffs werden experimentell untersucht und die Ergebnisse in einer adäquaten Finite‐Elemente (FE) Modellierung zugänglich gemacht. Das Material besteht aus miteinander verklebten Aluminium‐Hohlkugeln, die mit Keramikpartikeln gefüllt sind. Die Dämpfung basiert überwiegend auf Energiedissipation, die durch Interaktion der Keramikpartikel untereinander hervorgerufen wird. Infolgedessen tragen Schubdeformationen nur in geringem Maße zur Energiedissipation bei, so dass die Dämpfungseigenschaften orthotrop modelliert werden müssen, während sich die Steifigkeit des Werkstoffs isotrop verhält. Für Berechnungen im Frequenzbereich wird das Modell konstanter Hysterese verwendet. Dabei wird die komplexe Steifigkeitsmatrix aus der reellwertigen isotropen Steifigkeit des Werkstoffs und seinen komplexen orthotropen Dämpfungseigenschaften konstruiert. Da der verwendete Finite‐Elemente Code im Fall von hysteretischer Dämpfung nur die Option bietet, die Dämpfungseigenschaften eines Elements proportional zu seiner Steifigkeit zu modellieren, werden zwei überlagerte Finite‐Elemente Modelle verwendet: in einem wird die Steifigkeit der Struktur abgebildet, während das andere dessen Dämpfungseigenschaften repräsentiert. Die entsprechenden Materialparameter werden mit Hilfe von experimentellen Modalanalysen (EMA) an drei verschiedenen balkenförmigen Probekörpern gewonnen. Der Finite‐Elemente‐Modellierungsansatz wird anschließend an einem einzelnen Hexaeder‐Element sowie einer numerischen Modalanalyse der Probekörper verifiziert. Schließlich wird eine Sandwich‐Struktur mit Hilfe einer experimentellen Modalanalyse sowie der entsprechenden Finite‐Elemente‐Modellierung untersucht. Die Struktur besteht dabei aus zwei Aluminiumrahmen, zwischen die der neue Werkstoff eingebracht ist. Ein Vergleich der Ergebnisse wird in Form von Eigenfrequenzen und den dazugehörigen modalen Dämpfungsmaßen vorgenommen.