Ausgehend von der Geschichte von Blaubart betrachtet die Autorin, wie traumatische Überwältigungen von psychisch mörderischer Qualität in alltäglichen Situationen der Kindheit auftreten können. Zum Beispiel mag das totalitaristische Regime einer Kinderfrau für Eltern unsichtbar sein, die ihrerseits von kollektiven sozialen und kulturellen Normen bestimmt sind. Ein Kind, das fern der Mutter ist und einen Vater idealisiert, der ein mächtiges patriarchales System verkörpert, kann in der Ehe naiv abhängig bleiben und unfähig sein, mit den Realitäten menschlicher Aggression fertig zu werden. Der Aufsatz beschreibt die analytische Arbeit mit einer Frau, die wiederholt Zusammenbrüche erlitten hatte und eine fragile, sozial konstruierte Identität aufgeben mußte, um ihre eigene wahre Orientierung zu finden.