Eltern‐Kind‐Interaktionstherapie mit Kleinkindern in einem gemeindebasierten Setting: Verbesserungen in der emotionalen Verfügbarkeit, im kindlichen Verhalten und in der Bindung
Die Eltern‐Kind‐Interaktionstherapie mit Kleinkindern (Parent‐child interaction therapy with Toddlers; PCIT‐T) ist eine neue bindungsbasierte Elternkompetenz‐Intervention, die auf die Bedürfnisse von Kindern im Alter von 12 bis 24 Monaten mit herausfordernden Verhaltensweisen zugeschnitten ist. Die vorliegende Studie untersuchte die Ergebnisse der ersten Phase von PCIT‐T, an das Kind gerichtete Interaktion – Kleinkind (Child Directed Interaction – Toddler: CDI‐T), 4 Monate nach der Behandlung. 56 Kleinkinder (mittleres Alter = 19,13 Monate), die aufgrund von Verhaltensstörungen über einen Zeitraum von 8 Wochen an eine gemeindebasierte Klinik in Australien verwiesen worden waren, um die CDI‐T Intervention zu erhalten, nahmen an der Studie teil. Die Datenerhebung erfolgte zu Studienbeginn (Messzeitpunkt 1), nach der Behandlung (Messzeitpunkt 2) und nach 4 Monaten (Messzeitpunkt 3) durch Fragebögen und Beobachtungsmaße. Sowohl zum Messzeitpunkt 2 als auch zum Messzeitpunkt 3 gab es statistisch signifikante Steigerungen in der beobachteten Elternkompetenz und in der emotionalen Verfügbarkeit sowie Abnahmen im negativen Elternverhalten und im unbeteiligten Verhalten der Kinder. Es gab auch signifikante Verbesserungen bei dem von Eltern berichteten kindlichen Externalisierungs‐ und Internalisierungsverhalten, beim elterlichen Stress und bei der mütterlichen Depressivität. Außerdem gab es eine Tendenz hin zur Abkehr von Bindungsunsicherheit und desorganisierter Bindungen. Die Ergebnisse legen nahe, dass die CDI‐T‐Phase von PCIT‐T eine vielversprechende Intervention für Kleinkinder mit Verhaltensproblemen ist. Zukünftige Studien sollten durchgeführt werden, um die Wirksamkeit in anderen Settings und unter Verwendung größerer Stichproben sowie randomisierter kontrollierter Designs zu bewerten.