Reflexive Supervision/Beratung (RS/C) ist ein wichtiger Bestandteil in der Ausbildung und Praxis der psychischen Gesundheit von Säuglingen (z.B. Tomlin, Weatherston, & Pavkov, 2014). Angesichts des hohen Niveaus an Berufsstress, das von einer Vielzahl von Fachleuten aus der frühen Kindheit berichtet wird, bietet die vorliegende Studie eine qualitative Untersuchung der Wahrnehmung von Stress und Stressbewältigung durch Fachleute aus der frühen Kindheit vor und nach dem Erhalt einer regelmäßigen RS/C. Einunddreißig Fachleute erhielten neun Monate RS/C und vervollständigten im Rahmen der Prä‐ und Post‐Befragungen halbstrukturierte Interviewfragebögen. Die Fragebögen konzentrierten sich auf berufsbezogene Erfahrungen, einschließlich dessen, was die Teilnehmer als stressig empfanden und wie sie mit beruflichem Stress umgingen. Mit induktiven Analyseverfahren wurden Themen identifiziert, die sich aus den Daten ergeben. Beziehungen zwischen den Themen wurden durch axiale Kodierung entdeckt. Drei Schlüsselthemen über individuellen, relationalen und organisatorischen Stress wurden in den Prä‐/Post‐Befragungen identifiziert. Ähnliche Themen zeigten sich in den Berichten über die Stressbewältigung. Nach neun Monaten RS/C ergab die Analyse bei der Mehrheit der Teilnehmer mehr Genauigkeit und Reflexionen. Diese Ergebnisse leisten einen Beitrag zur aktuellen Literatur, indem sie mehrere Ebenen von Stress und Stressbewältigung, sowie Bereiche der Kontinuität und Veränderung zwischen den Teilnehmern, die RS/C erhielten, identifizierten. Zukünftige Forschung sollte berücksichtigen, wie die Berichte von Fachleuten über Stress und Stressbewältigung mit der berichteten Selbstwirksamkeit und beobachteten Kompetenz bei kleinen Kindern und Familien zusammenhängen.