Dieser Beitrag ist ein Versuch, einen grundlegenden, an der Erzeugung und Aufrechterhaltung symbolischer Denkfelder beteiligten Hirnmechanismus zu erörtern. Der Autor verbindet Theorien psychischer Räume, wie sie von Donald Winnicott und Wilfred Bion erforscht wurden, mit den neurowissenschaftlichen Untersuchungen an Menschen mit beidseitigen hippocampalen Läsionen, um zu zeigen, dass Funde aus beiden Disziplinen Licht auf diesen Aspekt der Psyche werfen. Diese Fähigkeit, die sich vermutlich als eine Möglichkeit entwickelt hat, die psychische Orientierung in der Ersten Person aufrechtzuerhalten, gewährt Individuen einen dynamischen narrativen Zugang zu einem aus geschichteten, untereinander verbundenen Elementen bestehenden Bereich. Wenn die hier formulierte Hypothese zutrifft, unterstützt der Hippocampus die Integration dieses symbolischen mentalen Feldes, in dem sich narrative Formen des Denkens, Kreativität, Gedächtnis und Träumen miteinander verflechten. Ohne den Hippocampus stehen dem Menschen zahlreine typische Formen des Denkens nicht zur Verfügung. Die Art der Nicht‐Beeinträchtigung der Probanden bestätigt darüber hinaus Theorien über andere geistige Fähigkeiten und gewährt Einblick in die Funktionen, die sie möglicherweise im menschlichen Denken erfüllen. Die Daten, die eine Kooperation zwischen unterschiedlichen Systemen und dem symbolischen Feld belegen, liefern auch faszinierende Hinweise auf diese grundlegenden Mechanismen des Gehirns und der Psyche, die normalerweise nahtlos ineinander übergehen. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf Bereiche der klinischen Forschung und der Laborforschung sowohl in den Neurowissenschaften als auch in der Psychoanalyse.