Dieser Beitrag verfolgt das Ziel, das Zusammenspiel unterschiedlicher sozialer Faktoren zu untersuchen und deren Rolle im Prozess des Zweitspracherwerbs der sprachlichen Variation zu erläutern. Diese Fragestellung wird am Beispiel der englischen Zitatkonstruktion mit like, auch quotative be like genannt, erforscht. Die Daten stammen von 37 altersunterschiedlichen Proband*innen aus Mannheim. Basiert auf dem variationistischen Model der Soziolinguistik verdeutlicht die vorliegende Studie, dass die hier untersuchten Englischlerner*innen aus Deutschland die variable Grammatik des quotative be like erworben haben. Im nächsten Schritt wurden die sozialen und soziopsychologischen Merkmale der Proband*innen analysiert im Hinblick auf ihre Rolle im Zweitspracherwerb der linguistischen Variation. Die Ergebnisse der Mixed‐Effects‐Modelle (vgl. Johnson 2009) deuten darauf hin, dass der L2‐Erwerb der sprachlichen Variation vor allem mit den Faktoren ‚Alter‘, ‚Geschlecht‘ und ‚Lerner‐Identität‘ korreliert. Damit kann festgehalten werden, dass implizites, also unbewusstes, Wissen über die sprachliche Variation als ein fester Bestandteil der soziolinguistischen Kompetenzen der Lerner*innen zu betrachten ist. Dies gilt auch für die Lerner*innen, die das Englische als Fremdsprache erworben haben. Umso bedeutsamer erscheint es, die Englischlehrer*innen auf das Thema der sprachlichen Variation im Fremdsprachunterricht zu sensibilisieren.