Der Artikel untersucht Jazz als ein literarisches Symbol in seiner Funktion für die Kultur der Weimarer Republik. Es wird gezeigt, welche maßgebliche Rolle Romane von Vicki Baum, Bruno Frank, Erwin Sedding, Hans Janowitz und Hermann Hesse ab Mitte der 1920er Jahre bei der Etablierung der symbolischen Bedeutung von Jazz in der deutschen Gesellschaft spielen, wobei Jazz in diesen Büchern manchmal kritisch, in anderen Fällen jedoch auch positiv dargestellt wird. Diese Romane nehmen einerseits teil an der zeitgenössischen Debatte um Zustand und Zukunft der deutschen Kultur. Andererseits verhandeln sie durch ihren Bezug auf Jazz indirekt auch den Standort von Literatur innerhalb der Kultur der Weimarer Republik.