Im Frühjahr 2008 ereignete sich im als Klettergarten genutzten Steinbruch Frauenmühle eine Felsrutschung, bei der sich ein Block von ca. 50 m3 aus einer der Steinbruchwände löste. Der hier anstehende Zweiglimmergranit ist im Fußbereich relativ frisch, zur Geländeoberfläche hin nimmt die Verwitterung deutlich zu. Das Gebirge zeigt ein orthogonales Kluftsystem, von dem aus die sogenannte Wollsackverwitterung angreift. Eine Trennflächenaufnahme und kinematische Analyse der Ausbruchwand mithilfe von DIPS (Rocscience) legt nahe, dass es sich bei der Rutschung um planares Gleiten auf einer mittelsteil aus der Wand fallenden Trennfläche handelte. Als entscheidender Faktor für das Abgleiten ist die Verwitterung zu sehen. Eine Stabilitätsanalyse mithilfe der rekonstruierten Blockgeometrie und der ermittelten Reibungsparameter stützt die Vermutung, dass die Zerstörung ehemaliger Felsbrücken durch fortschreitende Verwitterung zum Versagen führte. Für die heutige Situation identifiziert die kinematische Analyse mehrere kritische Verschneidungen, die in der bestehenden Wand Gleitkeilbildung ermöglichen können.