Letztes Jahr haben die Vereinigten Staaten eine Exekutivanordnung erlassen, mit der die National Biotechnology and Biomanufacturing Initiative angekündigt wurde. Dabei handelt es sich um eine Zwei‐Milliarden‐Dollar‐Initiative zur Förderung von Innovationen in der Biotechnologie und Bioproduktion in den Bereichen Gesundheit, Klimawandel, Energie, Lebensmittelsicherheit, Landwirtschaft und Widerstandsfähigkeit der Lieferketten. Zusammen mit dem 2022 Inflation Reduction Act werden Investitionen für den kommerziellen Einsatz der gesamten Bioökonomie über die gesamte Lieferkette hinweg finanziell unterstützt. Die USA sind nicht allein ‐ auch andere Länder entwickeln ihre eigenen Initiativen.
Wenn Europa seine Wettbewerbsposition in der biobasierten Industrie halten will, braucht es eine bessere Anerkennung dieser in der EU‐Politik und mehr regulatorische Weitsicht, um innovative Produkte auf den Markt zu bringen. Biobasierte Produkte und Materialien müssen als wichtiges Instrument zur Kohlenstoffabscheidung und ‐verwertung anerkannt werden, das den Einsatz fossiler Brennstoffe verringert und zum Klimaschutz beiträgt. Die europäische Bioökonomie ist gut positioniert, um einen umweltfreundlicheren Weg zu finden, eine robustere wirtschaftliche Basis zu schaffen, strategische Abhängigkeiten zu verringern und die Versorgung mit wichtigen Materialien zu stärken. Um dies zu erreichen, sollte jedoch der Zugang zu Finanzmitteln erleichtert werden und es muss ein ausreichendes Angebot an erneuerbaren Rohstoffen vorhanden sein.
Obwohl Europa in den letzten Jahren gute Fortschritte gemacht hat, kann und sollte mehr getan werden, um die biobasierten Industrien stärker in ein neues nachhaltiges Wachstums‐ und Investitionsmodell einzubinden. In diesem Artikel werden einige mögliche Empfehlungen beschrieben.