Schätzungen zufolge werden etwa 13 Prozent der norwegischen Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft verursacht, die derzeit rund 0,3 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt. Im Vorfeld der internationalen Klimakonferenz in Paris im Dezember 2015 hat Norwegen eine Senkung von 40 Prozent seiner Gesamtemissionen vorgeschlagen. Hohe Protektionsraten bedeuten, dass es sich im Hinblick auf die norwegische Landwirtschaft um eine geschlossene Volkswirtschaft handelt. Zudem besteht ein hohes Niveau der Agrarstützung. Wir schätzen eine Grenzvermeidungskostenkurve für die Landwirtschaft. Da sich Emissionsminderungsauflagen in der Landwirtschaft sowohl auf Produzenten, Verbraucher und Steuerzahler auswirken würden, berechnen wir die Vermeidungskosten mit Blick auf den nationalen wirtschaftlichen Wohlstand. Unseren Ergebnissen zufolge können etwa 30 Prozent der in der Landwirtschaft verursachten Emissionen eingespart werden, indem trockengelegte Moore wiedervernässt werden, ohne dabei das deklarierte politische Ziel zu unterlaufen, ein Minimum des Kalorienbedarfs der Verbraucher durch die Inlandsproduktion sicherzustellen. Einsparungen von über 30 Prozent würden eine weitaus umfassendere Umstrukturierung der Produktion voraussetzen – weg von Wiederkäuern, die einen relativ hohen Anteil der CO2‐Emissionen verursachen, hin zu pflanzlichen und tierischen Agrarerzeugnissen mit einem geringeren Anteil. Wird das Niveau der Agrarstützung gesenkt, können über 60 Prozent der Emissionen eingespart werden, ohne den nationalen wirtschaftlichen Wohlstand zu schmälern.