Voraussichtlich werden die brasilianischen Treibhausgasemissionen bis 2020 bei 3,2 Gigatonnen (CO2‐Einheit) liegen. Die Regierung hat sich freiwillig dazu verpflichtet, diesen Wert um 40 Prozent zu senken. Maßnahmen zur Einschränkung der Abholzung und Reduktion des Tierbestands spielen entscheidende Rollen in dieser Verpflichtung. Wir konzentrieren uns auf die Cerrado‐Region, die Savanne Zentral‐Brasiliens, und analysieren das Minderungspotenzial und die Kosteneffizienz der Maßnahmen zur Senkung der Treibhausgasemissionen, die auf den Bereich der Tierhaltung angewendet werden können. Wir betrachten insbesondere die Rolle der Maßnahmen zur Intensivierung, darunter Grünlanderneuerung und Tierleistung, um die Anforderungen einer steigenden Rindfleischproduktion zu erfüllen und die höhere Nachfrage zu befriedigen, während gleichzeitig die Emissionen abnehmen. Wir verwenden ein lineares Programmierungsmodell, das die Intensivierungsstufen von Grünland anhand biophysikalischer und ökonomischer Parameter sowie dem Wachstum in der Nachfrage nach Rindfleisch optimiert. Wir schätzen Veränderungen in der Menge von Bodenkohlenstoff, die durch Grünlandbewirtschaftung und Änderungen in der Flächennutzung hervorgerufen wurden. Nach einer Baseline‐Projektion ist die Rindfleischproduktion im Cerrado durchschnittlich für etwa 122 Millionen Tonnen CO2‐Einheiten pro Jahr von 2010 bis 2030 verantwortlich. Die Ergebnisse unserer Analyse deuten darauf hin, dass die für diese Region projektierten Emissionen durch die Implementierung kosteneffizienter Maßnahmen um etwa 24 Prozent gesenkt werden könnten. Hierbei kommt der Grünlanderneuerung, die gleichzeitig die Abholzung einschränkt, die größte Bedeutung zu.