Die erschreckenden Schwankungen bei den Lebensmittelrohstoffpreisen führen dazu, dass die Politikakteure ihre politischen Möglichkeiten überdenken und ein weitverbreitetes Interesse an stabilisierenden Lagerbeständen und zielgerichteten Verbrauchersubventionen zeigen. Dies findet sich z.B. unter den Staats‐ und Regierungschefs der G8 und G20 wieder, die sich selbst zu diesen Maßnahmen bereits verpflichtet haben. Eingelagertes Getreide würde im Falle heftiger Preissteigerungen wieder freigegeben werden, wodurch der Druck auf die Rohstoffmärkte sänke und die Preise fielen. Wir zeigen auf, dass Lagerbestände in einer Größe, welche einen plötzlichen Anstieg der Weltmarktpreise für Reis abmildern könnte, als Nachteil hohe Preise während der Einlagerungsphase nach sich ziehen. Die direkte und zielgerichtete Unterstützung betroffener Verbraucher ist sehr effektiv, wenn es darum geht, ausgewählten Verbrauchern zu helfen. Jegliche Verbrauchersubvention kurbelt die Nachfrage durch sinkende Preise auf Seiten der Begünstigten an, jedoch treiben deren fortgesetzte Rohstoffkäufe die Preise immer weiter in die Höhe, so dass andere Verbraucher noch stärker benachteiligt werden. Beim Abwägen zwischen diesen beiden Optionen stehen wir vor der Wahl, die Belastung einer Preissteigerung entweder auf die Zukunft zu verschieben oder anderen Verbrauchern aufzubürden ‐ zu Lasten der Steuerzahler. Zusätzlich gilt es, die Zielgruppe unter den Verbrauchern zu identifizieren, Regeln für die staatliche Lagerhaltung festzulegen und die Verdrängung privater Lagerhaltung zu vermeiden. Die derzeitigen Diskussionen darüber, wie plötzliche Preisanstiege abgeschwächt werden können, sollten die Vorteile alternativer Politikmaßnahmen gegen deren Haushaltskosten und unbeabsichtigte Folgen abwägen, um optimal auf potenziell auftretende plötzliche Preisanstiege reagieren zu können.