Die atopische Dermatitis (AD) ist eine chronisch‐entzündliche Hauterkrankung, zu der in den vergangenen Jahren viele neue Erkenntnisse durch ein besseres Verständnis vor allem von Pathophysiologie, Begleiterkrankungen und Therapeutika gewonnen wurden. In dieser Übersichtsarbeit werden hierzu neue und praxisrelevante Ergebnisse aus der aktuellen Forschung vorgestellt. In der Diagnostik der AD und zu verschiedenen Subtypen wurden viele Studien durchgeführt, dennoch hat sich hier bislang kein diagnostischer Biomarker oder klinischer Prädiktor für ein Therapieansprechen in der klinischen Routine etabliert. Für die topische Behandlung sind einige Wirkstoffe wie Januskinase (JAK)‐Inhibitoren in fortgeschrittenen Stadien der klinischen Prüfung oder bereits in anderen Ländern zugelassen, die wahrscheinlich auch bei uns bald zur Behandlung von bestimmten Ekzem‐Unterformen zur Verfügung stehen werden. Die aktuellen Systemtherapeutika umfassen zwei Antikörper zur Inhibition der Interleukin (IL)‐4/13‐Signalkaskaden sowie drei JAK‐Inhibitoren mit etwas unterschiedlichen Effektivitäts‐ und Sicherheitsprofilen. Unter den in der Entwicklung fortgeschrittenen Antikörpertherapien zur AD finden sich als vielversprechende neue Ziele die Blockade der IL‐31‐Wirkung, des Neurokinin‐1‐Rezeptors auf sensorischen Neuronen sowie die Inhibition der OX40/OX40L‐Achse zur Interaktion von kutanen dendritischen Zellen und T‐Lymphozyten. Primäre Prävention und Modulation des sequenziellen Krankheitsgeschehens sowie Effekte auf Begleiterkrankungen durch frühzeitige therapeutische Intervention werden wichtige Fragen in der zukünftigen Forschung zur AD sein.