Die Eingliederung von Nichtgleichgewichtsprozessen in die Abfolge von Selbstassemblierungsverfahren wäre ein effektives Mittel zur Etablierung bioähnlicher hochfunktionalisierter hierarchischer Assemblierungen. Als eine neue Methode jenseits der Selbstassemblierung wurde die Nanoarchitektonik eingeführt, deren Ziel die Herstellung funktioneller Materialsysteme aus nanoskopischen Einheiten durch die methodische Zusammenführung der Nanotechnologie mit anderen wissenschaftlichen Disziplinen einschließlich der organischen Synthese, der supramolekularen Chemie, der Mikrofabrikation und von Bioprozessen ist. Die Nutzung von Nichtgleichgewichtsfaktoren in konventionellen Selbstassemblierungsprozessen wird auf der Grundlage von Beispielen zur gesteuerten Assemblierung, der Langmuir‐Blodgett‐Technologie und der schichtweisen Assemblierung diskutiert. Insbesondere werden Beispiele zur Herstellung hierarchischer funktioneller Strukturen mithilfe bioaktiver Komponenten wie Proteinen oder durch die Kombination von Biokomponenten mit zweidimensionalen Nanomaterialien beschrieben.