Es gibt zwei Kategorien von Koordinationspolymeren (CPs): anorganische CPs (i‐CPs) und durch organische Liganden verbrückte CPs (o‐CPs). Aufbauend auf dem Kristall‐Engineering von CPs diskutieren wir hier das Potenzial nichtkristalliner Zustände und Funktionalitäten als neue Forschungsrichtung für CPs. Die Kontrolle über flüssige oder glasartige Phasenzustände im Material ist wesentlich zum Erzielen bestimmter Eigenschaften und Funktionen. Mehrere Arbeiten zeigen die Möglichkeit, durch Umsetzung von Designprinzipien Flüssig/Glas‐Zustände in o‐CPs zu erreichen. Die Kombination der Metallionen und organischen Brückenliganden zusammen mit der Flüssig/Glas‐Phasenumwandlung belegt die Ähnlichkeit der o‐CPs zu ionischen Flüssigkeiten und anderen weichen ionischen Materialien. Synchrotronmessungen und Rechnungen tragen zur Aufklärung der Struktur und Dynamik der Flüssig/Glas‐Zustände der o‐CPs bei. Dies eröffnet die Möglichkeit zur Regulierung von Porosität, Leitfähigkeit, Transparenz und weiteren Materialeigenschaften. Die einzigartige Energielandschaft der Flüssig/Glas‐o‐CPs ermöglicht Eigenschaften und Funktionen, die komplementär zu denen kristalliner o‐CPs sind.