Die zahlreichen Anwendungen der Photonen‐Hochkonversion – d. h. der Umwandlung von Photonen mit niedriger Energie in Photonen mit hoher Energie – werfen die Frage nach der Möglichkeit einer “Elektronen‐Hochkonversion” auf. In diesem Aufsatz zeigen wir, wie das Reduktionspotential durch Nutzung der Gibbs‐Energie exergonischer chemischer Reaktionen gesteigert werden kann. Die Elektronen(Reduktionsmittel)‐Hochkonversion kann dabei bis zu 20–25 kcal mol−1 zusätzliches Redoxpotential erzeugen und somit unter milden Bedingungen starke Reduktionsmittel bereitstellen. Wir werden die beiden gebräuchlichen Arten Elektronen‐hochkonvertierender Systeme vorstellen: dissoziativ (basierend auf unimolekularen Fragmentierungen) und assoziativ (basierend auf der bimolekularen Bildung von Drei‐Elektronen‐Bindungen). Der mögliche Nutzen der Hochkonversion von Reduktionsmitteln umfasst Redoxkettenreaktionen in elektrokatalytischen Prozessen, Photoredoxkaskaden, das Design von Peroxid‐basierten Medikamenten, die Glühwürmchen‐Lumineszenz sowie die reduktive Reparatur von DNA‐Photoschäden.