Solide Tumoren entstehen durch die Anhäufung von genetischen Mutationen oder Verlusten bestimmter Allele in Körper- oder Keimzellen und den dadurch bedingten Ausfall zellinterner Kontrollmechanismen mit konsekutiv ungehemmtem Zellwachstum. Dieser Umstand ist unter anderem in der Adenom-Karzinom-Sequenz von kolorektalen Karzinomen beschrieben und stellt sich meist als schrittweiser Prozess ausgehend von der mutierten Zelle über einen nichtinvasiven Tumor bis hin zum invasiven, metastasierenden Karzinom dar (Hanahan u. Weinberg 2000). Die verschiedenen genetischen Veränderungen bewirken einen Überlebens- und Wachstumsvorteil der mutierten Zellen und begünstigen die Entstehung von Tumoren mikroskopischer und im weiteren Verlauf auch makroskopischer Größe. Um den Prozess des Tumorwachstums und dem Zuwachs seiner Malignität zu verstehen, muss neben den genetischen Veränderungen in der Tumorzelle auch die Interaktion des Tumors mit dem umliegenden Mikromilieu, insbesondere mit dem Gefäßssystem betrachtet werden.