Hintergrund
Das postthrombotisches Syndrom (PTS) als Langzeitfolge der tiefen Beinvenenthrombose (TVT) wird durch eine venöse Obstruktion und/oder eine chronische Insuffizienz des tiefen Venensystems verursacht. Neue endovaskuläre Therapien ermöglichen eine frühzeitige Rekanalisation der tiefen Venen mit dem Ziel, Inzidenz und Schwere des PTS zu reduzieren.
Methoden
Selektive Medline-Recherche zur kathetergesteuerten Thrombolyse oder Thrombektomie (Suchwörter: ‚deep venous thrombosis’, ‚deep vein thrombosis‘ ‚catheter-directed thrombolysis’, ‚percutaneous mechanical thrombectomy‘).
Ergebnisse
Der Erfolge einer chirurgischen Thrombektomie der TVT ist sehr vom Alter der Thrombose abhängig, sodass für diese Therapie nur wenige Patienten infrage kommen. Während die systemische Thrombolyse aufgrund des hohen Blutungsrisikos und der geringen Erfolgsaussichten (1 von 4) als obsolet angesehen wird, ermöglicht die kathetergesteuerte Thrombolyse (KT) eine effektivere Therapie bei deutlich reduziertem Blutungsrisiko. Neuere Systeme kombinieren die KT mit mechanischen Komponenten, um die Effektivität zu erhöhen und die Behandlungszeit zu reduzieren. Die bisher vorliegenden Daten stammen vor allem aus kleineren Fallserien. Bisher liegt nur die CaVent-Studie als prospektiv randomisierte Studie zur KT mit Langzeitergebnissen vor. Diese zeigt eine Reduktion des PTS nach 2 Jahren durch die KT im Vergleich zur konservativen Therapie.
Schlussfolgerung
Obwohl die bisher vorliegenden Daten das Potenzial der katheterbasierten Techniken aufzeigen, sind weitere prospektiv randomisierte Studien notwendig um diese Therapie zu etablieren.