Der Augenarzt kann bei der interdisziplinären Diagnostik von Patienten mit dem Leitsymptom Schwindel einen wertvollen Beitrag durch sein spezielles Wissen leisten: Die Untersuchung der Augenbewegungen/neuroophthalmologische Untersuchung durch den Augenarzt und/oder Orthoptisten und Orthoptistinnen ist dabei die primär wichtige Aufgabe, da sich die verschiedenen Schwindelsyndrome nur durch eine kombinierte Untersuchung der vestibulären und okulomotorischen Systeme diagnostisch korrekt einordnen lassen. Falls er Erstbehandler ist, kann er dadurch auch die Verdachtsdiagnose auf Erkrankungen aus anderen Fachbereichen, insbesondere Neurologie und HNO, stellen. Zunächst sollte in der Anamnese auf Art des Schwindels, Dauer, Auslöser/modifizierende Faktoren und die Begleitsymptome eingegangen werden. Dann erfolgt eine systematische Untersuchung der Augenstellung und der verschiedenen Arten von Augenbewegungen, der Kopfimpulstest und eine spezielle Untersuchung auf das Vorliegen eines Nystagmus.