Bildung ist mehr als formelle Bildung, sie ist ebenfalls nicht-formelle Bildung, worunter jede Form organisierter Bildung und Erziehung zu verstehen ist, die generell freiwilliger Natur ist und Angebotscharakter hat. Und nicht zuletzt ist Bildung informelle Bildung. Darunter werden „ungeplante und nicht-intendierte Bildungsprozesse verstanden, die sich im Alltag von Familie, Nachbarschaft, Arbeit und Freizeit ergeben, aber auch fehlen können. Sie sind zugleich unverzichtbare Voraussetzung und ‚Grundton’, auf dem formelle und nicht-formelle Bildungsprozesse aufbauen“ (Bundesjugendkuratorium, 2001). Kinder und Jugendliche lernen und bilden sich also nicht nur in Institutionen wie der Schule, sondern insbesondere auch in ihren jeweiligen Lebenswelten, Nahräumen, Dörfern, Stadtteilen, vor allem auch im öffentlichen Raum. Diese Bereiche sind die Orte der informellen Bildung, welche die intentionalen Bildungsprozesse wesentlich mitprägen. Die Entwicklung sozialer Kompetenz in wechselnden Gruppen oder im Umgang mit fremden Menschen in neuen Situationen, die Erweiterung des Handlungsraumes und damit des Verhaltensrepertoires prägen auch die Fähigkeit für den Erwerb von Sprachkenntnissen und Bildungsabschlüssen.