Im Mittelpunkt des Aufsatzes steht die Identifikation von Anforderungen, die beim Lösen klassischer Aufgaben aus Analysis und Linearer Algebra an Studierende des gymnasialen Lehramts sowie an Fachstudierende gestellt werden. Es soll damit ein deskriptiver Beitrag zur Klärung der fachlichen Schwierigkeiten zu Studienbeginn geleistet werden. Zu diesem Zweck wurden detailliert formulierte Musterlösungen zunächst in kurze Bearbeitungssequenzen unterteilt. Diese wurden hinsichtlich ihrer Funktion und ihrer Anforderungen im Aufgabenlösungsprozess analysiert. Angelehnt an die Methode der qualitativen Inhaltsanalyse wurden Teilprozesse des Aufgabenlösens identifiziert und iterativ ausgeschärft. Im Aufsatz werden diese Teilprozesse ausführlich beschrieben und mit Ankerbeispielen flankiert. Exemplarische Studierendenprodukte illustrieren, inwiefern das Fehlen bzw. das nur vage Beherrschen einzelner Teilprozesse ganze Aufgabenbearbeitungen zum Scheitern bringen können.