Die Prävalenz der Adipositas steigt in Deutschland immer weiter an. Massiv adipöse Patienten (>200 kgKG) stellen deshalb auch für Rettungsdienst, Notarzt und weiterbehandelnde Kliniken eine zunehmende, große Herausforderung dar. Die anatomischen und physiologischen Besonderheiten der Patienten mit massivem Übergewicht in Bezug auf Atemwege, Beatmung, Zirkulation, körperliche Einschränkungen und Umgebungsbedingungen müssen berücksichtigt werden. Es bedarf somit spezieller Lösungen für die präklinische Erstversorgung, den Transport und die Behandlung in der Klinik. Geeignete Ausstattung und koordinierte Prozesse sind unverzichtbar, um eine suffiziente medizinische Behandlung, einen schonenden, menschenwürdigen Transport und die Personalsicherheit zu gewährleisten. Dennoch sind viele Rettungsdienste und auch Kliniken auf diese Herausforderung unzureichend vorbereitet. Die gesamte Infrastruktur einer Klinik muss für adipöse Patienten vorbereitet werden. Der rettungsdienstliche Transport in Krankenhausbetten sollte aus Sicherheitsgründen vermieden werden. Idealerweise erfolgt der Transport auf Adipositastragen in belastbaren Spezialfahrzeugen. Sofern der betroffene Rettungsdienst nicht über geeignete eigene Rettungsmittel und -technik verfügt, ist frühzeitig auf die Alarmierung geeigneter überörtlicher Strukturen zu achten. Die Politik sollte für eine sachgerechte Vergütung der erbrachten Sonderleistungen in Klinik und Rettungsdienst sorgen [Rettungsdienstgebühren bzw. „Diagnosis-related-groups“- (DRG-)Sätze].