Die Gynäkopathologie verzeichnet in den letzten Jahren signifikante Fortschritte in der konventionellen lichtmikroskopischen, immunhistochemischen und molekularen Diagnostik. Exemplarisch werden 4 Themenfelder diskutiert. Die plattenepithelialen präkanzerösen und karzinomatösen Veränderungen im weiblichen Anogenitalbereich und in der Zervix werden durch eine transformierende „High-risk“-HPV (humanes Papillomavirus)-Infektion verursacht. Morphologische Unterschiede zwischen den verschiedenen Lokalisationen finden sich nicht. Im Gegensatz zur derzeit gültigen WHO-Klassifikation wird in Zukunft eine Unterteilung der Präkanzerosen in niedrig- und hochgradige Veränderungen vorgeschlagen. Nur ein Teil der Adenokarzinome der Zervix ist „High-risk“-HPV-assoziiert. Gleichwohl ist bei einigen dieser Karzinomtypen eine p16-Überexpression nachweisbar, die allerdings nicht HPV-vermittelt ist. Uterine Leiomyosarkome sind unabhängig vom Differenzierungsgrad klinisch aggressive Tumoren, bei denen nach wie vor in vielen Fällen keine kurative Therapie möglich ist. Am wichtigsten ist hier die Abgrenzung von den Leiomyomvarianten, die ein Leiomyosarkom imitieren können. Die serösen pelvinen und ovariellen Karzinome werden in niedrig- und hochmaligne Formen unterteilt. Sie unterscheiden sich signifikant hinsichtlich ihrer formalen und molekularen Genese sowie in ihren pathomorphologischen Eigenschaften. Deutliche Unterschiede finden sich auch im klinischen Verhalten und im Ansprechen auf eine Chemotherapie.