Diabetes Care Austria war eine Österreichweite Erhebung der Typ 2 Diabetestherapie bei niedergelassenen AllgemeinmedizinerInnen. Ende 2009 wurden 5.385 niedergelassene AllgemeinmedizinerInnen kontaktiert, von denen 101 an der Datenerhebung teilnahmen. Eine Querschnittstichprobe aus allen 9 österreichischen Bundesländern mit 1.513 Typ 2 DiabetikerInnen wurde untersucht. Neben demographischen Daten, Diabetestherapie und Qualität der Stoffwechselkontrolle wurden mikro- und makrovaskuläre Komplikationen in Abhängigkeit von der in 6 Klassen kategorisierten Diabetesdauer untersucht. Insgesamt wurden 1.513 Typ 2 Diabetiker mit einem mittleren Alter von 65,4 ± 10,7 Jahren und einer Diabetesdauer von 8,7 ± 7,3 Jahren erfasst. Metformin wurde in allen Kategorien der Diabetesdauer bei über 50 % der PatientInnen angewendet. Die Verwendung von Sulfonylharnstoffen nahm von 25 % bei einer Diabetesdauer von weniger als 3 Jahren auf über 40 % bei einer Diabetesdauer von mehr als 15 Jahren signifikant (p < 0,001) zu. Die Verschreibung von Glitazonen nahm signifikant (p = 0,02) mit der Diabetesdauer zu. DPP-4 Inhibitoren wurden bei über 5 % der Patienten (mit einem Häufigkeitsmaximum von 13 % bei einer Diabetesdauer von 4–9 Jahren, p < 0,001) eingesetzt Der mittlere HbA1c-Wert lag in allen Gruppen unter 7,5 % und war mit 7,0 ± 1,2 % in der Gruppe mit der kürzesten Diabetesdauer signifikant (p < 0,01) niedriger als in allen anderen Gruppen. Diabetes Care Austria ermöglicht repräsentative Daten bezüglich der Diabetestherapie für bei niedergelassenen AllgemeinmedizinerInnen behandelte Typ 2 DiabetikerInnen. Ein mittlerer HbA1c-Wert von 7,2 % belegt die erfolgreiche Diabetestherapie. Eine Insulintherapie wird relativ spät aber suffizient initiiert, wie vergleichbare HbA1c-Werte bei Patienten mit einer Diabetesdauer von 4 bis über 15 Jahren zeigen.