In einer prospektiven Pilotstudie wurden aus Veneblut von insgesamt 146 Patienten Lymphozyten Leukozyten, Monozyten, T-Zellen, B-Zellen, NK-Zellen, T-Helferzellen, T-Suppressorzellen, Ratio-T-Helfer- und T-Suppressorzellen Flow-zytophotometrisch von Patienten mit oralen und oropharyngealen Karzinomen, Präkanzerosen, benignen Tumoren im Kopf-Hals-Bereich, einer Gruppe von alkoholkranken und nikotinabhängigen Patienten sowie einer Referenzgruppe bestimmt und verglichen. Von den Karzinompatienten (n=46) wurden der Immunstatus vor und nach der operativen bzw. Chemo-, Radio- und Kombinationstherapie ermittelt und einander gegenüber gestellt. Weiterhin wurden Korrelationen zu T-, N-, M-Status, Tumorstadium und Grading geprüft. Bei univariater Analyse haben wir signifikante Unterschiede bei den Monozyten der Karzinompatienten im Vergleich zu Alkoholikern, benignen Tumoren und Präkanzerosen festgestellt. Die NK-Zellen waren nur bei Präkanzerosepatienten im Vergleich zu Alkoholikern und der Referenzgruppe erhöht. Ein signifikanter Abfall des Anteils der B-Zellen im Blut von Karzinompatienten könnte auf eine Insuffizienz der humoralen Immunität hindeuten. Die Immunparameter reagierten therapieabhängig sehr differenziert. Insbesondere kam es zum Anstieg der T-Suppressor-zytotoxischen Zellen nach Bestrahlung, während die T-Helfer- und B-Zellen erwartungsgemäß abfielen. Nach Polychemotherapie stiegen T-Zellen und T-Helferzellen signifikant an, die B-Zellen fielen ab. Im Gegensatz dazu führte die chirurgische Therapie zum Anstieg der B-Zellen. Der Vergleich aller prätherapeutischen mit allen posttherapeutischen Parametern ergab lediglich einen signifikanten Unterschied bei den aktivierten T-Zellen HLA-DR. Keine Abhängigkeiten fanden sich zwischen den klinisch pathohistologischen Faktoren und den Immunzellen. Im multivariaten Vergleich waren keine signifikanten Unterschiede nachweisbar.