Durch Bilanzskandale in den USA und Europa wurde das Vertrauen in die Unternehmens-berichterstattung und die Abschlussprüfung stark erschüttert. Das Ziel von Gesetzesinitiativen wie der Sarbanes-Oxley Act in den USA und der 8. EU-Richtlinie ist daher die Wiederherstellung des Vertrauens in die Abschlussprüferfunktion. Neben anderen regulatorischen Maßnahmen betreffen die gesetzliche Änderungen die Rotation des verantwortlichen Prüfungspartners und das Verbot, bestimmte Nicht-Prüfungsleistungen für Prüfungsmandanten zu erbringen. Diese Regelungen wurden implementiert, um ,,auditor independence in fact‘‘ und ,,auditor independence in appearance‘‘ zu erhalten. Die Einführung der gesetzlichen Anforderungen impliziert ex ante, dass die jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen in der Lage sind, die deutlich in Kritik geratene Abschlussprüferfunktion zu stabilisieren. Empirische Forschungsergebnisse können in diesem Zusammenhang dazu dienen, den Einfluss der drei oben genannten gesetzlichen Änderungen im Hinblick auf die Erhaltung der Abschlussprüferunabhängigkeit zu beurteilen. Daher stellt dieser Beitrag die neueste empirische Forschung zur Abschlussprüferrotation und zu Nicht-Prüfungsleistungen in Bezug auf ,,auditor independence in fact‘‘ und ,,auditor independence in appearance‘‘ vor. Insgesamt lassen die empirischen Befunde keine Aussage darüber zu, welcher spezifische Regulierungsaspekt zur Wiederherstellung des Vertrauens in die Abschlussprüfung beiträgt. Vielmehr könnte das gleichzeitige Vorliegen verschiedener Bedrohungen für die Abschlussprüferunabhängigkeit eine Kombination verschiedener regulatorischer Maßnahmen erforderlich machen. Um diesen Zusammenhang zu untersuchen, sind jedoch weitere empirische Untersuchungen nötig, die sich gezielt mit der gleichzeitigen Auswirkung der Rotation des verantwortlichen Prüfungspartners und dem Verbot, bestimmte Nicht-Prüfungsleistungen zu erbringen, auseinandersetzen.