Bei der konservativen Behandlung distaler Radiusfrakturen kommt es bei ausgedehnter metaphysärer Stauchungszone ohne kortikale Abstützung zum Nachsinken der Fraktur. Von 1988–1994 wurden an unserer Klinik insgesamt 117 (39 metaphysäre und 78 metaphysär-artikuläre) distale Radiusfrakturen offen reponiert, der Defekt mit einem kortikospongiösen Beckenspan aufgefüllt und mittels Plattenosteosynthese fixiert. In einer retrospektiven Studie wurden die Ergebnisse dieser operativen Behandlung nach klinischen und radiologischen Kriterien untersucht; 30 Patienten mit rein metaphysären Radiusfrakturen konnten nach durchschnittlich 42 (Minimum 20, Maximum 68) Monaten nachuntersucht werden. Bei 70 % konnte die Speichenverkürzung gänzlich ausgeglichen werden, bei 30 % bestand eine Niveaudifferenz bis zu 2 mm. Die Gelenkwinkel konnten in 53 % der Fälle seitengleich rekonstruiert werden. Bei 40 % verblieb eine Differenz bis 10 °, bei 7 % bis 25 °. In der sagittalen und frontalen Ebene fanden wir bei 30 % der Patienten ein freies Bewegungsausmaß, bei 70 % eine Einschränkung bis maximal 20 %. Die Rotation war bei 77 % uneingeschränkt, bei 23 % der Patienten bis zu 10 % verringert. 90 % der Patienten bezeichneten ihr Ergebnis als sehr gut, 10 % als gut. Im Vergleich zu unseren konservativ behandelten metaphysären Frakturen ergaben sich bei den operativ behandelten bessere radiologische und funktionelle Ergebnisse.