Hintergrund
Die Behandlung der schmerzhaften Hüftgelenkarthrose bei zerebralparetischen Patienten erfordert ein individuelles, an die körperliche Leistungsfähigkeit und Kooperationsfähigkeit der mehrfachbehinderten Patienten angepasstes Behandlungsregime. Bei schweren Dislokationsformationen stellt die Femurkopfresektion oftmals eine gute Behandlungsoption dar. Für gehfähige Patienten mit einer nur moderaten Ausprägung der Zerebralparese ist diese Behandlung jedoch unbefriedigend.
Ergebnisse
Die vorliegende Studie untersucht den endoprothetischen Hüftgelenkersatz bei ausgewählten zerebralparetischen Patienten. Zwischen 1992 und 2004 wurden insgesamt 19 Hüfttotalendoprothesen bei 17 Patienten implantiert und über durchschnittlich 4,6 Jahre nachbeobachtet. Die individuelle Mobilität konnte hierdurch wesentlich verbessert werden, 84% der Patienten waren schmerzfrei. Zweimal war ein Schaftwechsel erforderlich, bei einem Patienten in Folge einer aseptischen Lockerung, bei einem 2. Patient infolge einer periprothetischen Femurfraktur.
Schlussfolgerung
Die Alloarthroplastik des Hüftgelenkes stellt in der vorliegenden Untersuchung bei kooperationsfähigen zerebralparetischen Patienten eine wichtige und vielversprechende Alternative zur Femurkopfresektion dar und ermöglicht unter Beachtung wesentlicher Kontraindikationen (schwere Athetose, fehlende Gewichtsübernahme, ausgeprägter Beckenschiefstand) eine signifikante Schmerzreduktion und Verbesserung der eigenständigen Mobilität.