Grundlagen: Ziel der Studie war es, das Potential moderner Telekommunikationstechnologie, computerunterstützter Signalverarbeitung, weltweiter Datenübertragungs-Netzwerke und leistungsfähiger Datenbanksysteme für die permanente Fernüberwachung von Patienten mit bestimmten kardialen Risiken zu untersuchen.
Methodik: Der methodische Ansatz basiert auf der Aufzeichnung von intramyokardialen Elektrogrammen entweder vom spontan schlagenden oder vom stimulierten Herzen mit fortschrittlicher Herzschrittmacher-Technologie. Hochentwickelte Signalverarbeitung, die spezielle Software verwendet, wurde für die automatische Extraktion wohldefinierter Risikoparameter eingesetzt.
Ergebnisse: Experimentelle Ergebnisse wurden von mehr als 300 Patienten nach Herztransplantation und 51 Patienten mit verschiedenen Arten von Kardiomyopathien erhalten. Insgesamt sind 32 132 Elektrogramm-Sequenzen von jeweils 1 min Dauer von mehr als 20 Kliniken in verschiedenen Ländern und Kontinenten via Internet zu dem speziellen Auswertezentrum in Graz übertragen worden. Dabei wurden keine ernsten Probleme beobachtet, weder bezüglich der Signalübertragung noch des Datenschutzes.
Schlußfolgerungen: Da die Signalqualität intramyokardialer Elektrogramme jener von Oberflächen-Elektrogrammen überlegen ist, können daraus Informationen gewonnen werden, die derzeit aus den Oberflächen-Elektrogrammen nicht erhalten werden können, z. B. für die Transplantat-Abstoßungsüberwachung, für die allgemeine Zustandsüberwachung des Empfängers und für die Erkennung hämodynamischer Fehlfunktionen. Die Ergebnisse sind vielversprechend und lassen ein großes Potential für die Risiko-Fernübertwachung erkennen.