Der Beitrag fokussiert auf Reflexionen zu Aufgaben aus Lernmaterialien in Unterrichtsnachbesprechungen. Über einen praxistheoretischen Zugang wird gefragt, welche Wissensordnungen über Aufgaben und welche Subjektivierungen der unterrichtenden Studierenden hinsichtlich des Einsatzes von Aufgaben im Schulpraktikum der Lehrerbildung hervorgebracht werden. Die Rekonstruktion zweier Eckfälle unter der Orientierung am Konzept der Adressierung zeigt, dass sowohl Aufgabenstrukturen hinsichtlich ihrer Ermöglichung von Lernprozessen als auch die Etablierung von Aufgaben in der Unterrichtsinteraktion thematisch werden. Die unterrichtenden Studierenden avancieren dabei zum einen von naiven zu reflektierten Nutzerinnen von Aufgaben aus Arbeitsmaterialien, zum anderen von resignierten zu selbstreflexiven Antizipierenden von Rezeptionsproblemen schriftlicher Aufgabenstellungen.