Die Lernmotivation hängt eng mit beruflichen Entscheidungen am Übergang von der Schule in die weitere Ausbildung zusammen. Eltern können die motivationalen Überzeugungen ihrer Kinder durch ihre eigenen Überzeugungen und ihr Verhalten in hohem Maße beeinflussen. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob eine elternbasierte Nützlichkeitsintervention die Berufsorientierung und die motivationalen Überzeugungen von Eltern und Jugendlichen fördern kann. In einem experimentellen Prätest-Posttest-Design wurden 20 Realschul-Klassen mit insgesamt 357 Schülerinnen und Schülern der 8. Jahrgangsstufe zufällig der Interventions- oder Warte-Kontrollgruppe zugewiesen. Die Intervention wurde mithilfe einer Webseite umgesetzt, die Informationen zur Nützlichkeit von mehreren Schulfächern für verschiedenen Berufe enthielt. Die Webseite sollte Eltern darin unterstützen, ihren Kindern bei der Berufsorientierung zu helfen. Die Interventionseffekte auf die Motivation und die Berufsorientierung von Jugendlichen und Eltern wurden mithilfe von Intention-to-treat- sowie Complier Average Causal Effect-Analysen untersucht. Es zeigten sich negative Interventionseffekte auf die elterliche Unterstützung bei der Berufsorientierung sowie auf deren wahrgenommene Wichtigkeit. Für weitere elterlichen Variablen sowie auf Seiten der Schülerinnen und Schüler fanden sich keine Interventionseffekte. Mögliche Gründe für die fehlenden bzw. unerwarteten Effekte werden diskutiert. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Nützlichkeitsinterventionen sorgfältig entwickelt und implementiert werden sollten.