Der Begriff Road Novel und seine Variationen werden immer öfter von der deutschsprachigen Literaturkritik verwendet. Der vorliegende Artikel betont die Notwendigkeit einer literaturwissenschaftlichen Überprüfung des Begriffs und skizziert einige Aspekte, die bei der gattungstheoretischen Begriffsbestimmung berücksichtigt werden sollten. Einleitend wird auf Ansätze der Gattungs- und der Raumtheorien hingewiesen, im Folgenden der kulturhistorische Kontext, die Transmedialität und die unterschiedlichen literarischen Traditionen, aus denen das Road-Genre entsteht, hervorgehoben. Obwohl Road Novels, die sich am Übergang der Moderne in die Postmoderne entwickeln, Einflüsse der Pikareske und des Bildungsromans aufweisen, unterscheiden sie sich von ihnen durch die Subjektkonzeption: Nicht die Konstitution des Subjekts steht im Mittelpunkt, sondern seine Auflösung, die eher herbeigesehnt als beklagt wird.