Einleitung
Vermeulen et al. 2014 publizierten eine Meta-Regressionsanalyse zu 3 wesentlichen epidemiologischen US-amerikanischen Studien zum Zusammenhang zwischen Lungenkrebsmortalität und beruflicher Dieselmotoremission (DME), die in der kumulierten Exposition gegenüber elementarem Kohlenstoff in µg/m3-Jahre gemessen wird. Die Gruppe um Vermeulen ermittelte eine statistisch signifikante Dosis-Wirkungs-Beziehung und erhöhte Krebsrisiken selbst bei sehr niedrigen Belastungen.
Methoden
Wir führten eine erweiterte Reanalyse durch.
Ergebnisse
Wir konnten die im Jahr 2014 berichteten Einzel- und Hauptbefunde zwar weitgehend reproduzieren, allerdings gab es eine ausgeprägte Heterogenität im Ausgangsniveau. Eine Korrektur der Koeffizienten in Garshick et al. 2012 führte zu einer Reduktion dieser Heterogenität, bewirkte aber für diese Studie einen um eine Größenordnung kleineren Dosiskoeffizienten, weit entfernt von einer Signifikanz (p = 0,6). Wird die Metaanalyse um eine Suche nach Schwellen erweitert, so ergibt sich mit korrigierten Garshick-Koeffizienten ein Schwellenwert für die kumulierte DME-Exposition bei 150 µg/m3-Jahre (nicht signifikant)
Die von Vermeulen et al. 2014 durchgeführte Datenauswahl führte zu den höchsten Risikoschätzern. Der niedrigste Schätzer ergab sich nach Ausschluss der explorativen Studie von Steenland et al. 1998 in einer Analyse der 3 Studien Garshick et al. 2012 (modifiziert), Silverman et al. 2012 (modifiziert nach Crump et al. 2015) und Möhner et al. 2013. Der Meta-Koeffizient sank auf etwa 10–20 % des Wertes, der von Vermeulen et al. 2014 als Hauptergebnis publiziert wurde.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse aus der Meta-Regressionsstudie von Vermeulen et al. 2014 sollten nicht vorbehaltlos in einer Risikoabschätzung verwendet werden. Dies gilt insbesondere für den Niedrigexpositionsbereich gegenüber DME.