Üblicherweise nutzen Talentsuchprogramme, die im Grundschulalter durchgeführt werden, motorische Tests, um Kindern eine ihrem Eignungsprofil entsprechende Sportart zu zuzuweisen; darunter fallen beispielsweise Mannschaftssportarten oder Individualsportarten wie Turnen, Skilauf oder Tennis. Hierbei scheint allerdings der Erfolgswert dieser frühen Talentorientierung in den meisten Sportarten – so auch im Fußball – ungeklärt. In der vorliegenden prospektiven Kohortenstudie wurde die mittelfristige prognostische Validität allgemeiner motorischer Tests sowie eines, aus einer Testbatterie abgeleiteten, fußballspezifischen Testwertes untersucht. Die vorliegende Stichprobe besteht aus 2965 Kindern der Altersstufe U9 des Fuldaer Bewegungschecks. Beim Fuldaer Bewegungscheck handelt es sich um eine Testbatterie, bestehend aus zwei anthropometrischen Parametern und acht allgemeinen Bewegungsaufgaben des Deutschen Motorik-Tests 6–18, zusätzlich erweitert um einen Ballweitwurftest. Die Testdaten wurden in den Grundschulklassen der Jahre 2011–2014 erhoben. Für die Studie wurde nachfolgend die Wettkampfleitung zum Ende der Saison 2016/2017 (30. September) derjenigen Kinder betrachtet, die an der Testung teilnahmen und im Nachhinein die Sportart Fußball ausübten (n = 316). Diese Gruppe von Spielern der Altersstufe U12–U15 wurde dann individuell vier verschiedenen Wettbewerbsstufen zugeteilt. Die prognostische Validität des Motoriktests (Fuldaer Bewegungscheck) wurde anhand einer Varianzanalyse, Odds Ratios und einer Diskriminanzanalyse ermittelt. Alle diagnostischen Verfahren zeigten eine mittlere bis hohe prognostische Validität über die Zeitspanne von vier bis sechs Jahren – von der Talentsuche und Talentorientierungsphase bis zu späteren Fußballturnieren in der Altersgruppe der frühen Jugend (U12–U15). Die prognostische Relevanz der neun allgemeinen motorischen Tests wurde somit bestätigt.