Ziel der Studie war es, den Effekt zweier unterschiedlicher Übungsinterventionen am Morgen auf fußballspezifische Leistungskomponenten am Nachmittag unter simulierten Bedingungen eines Wettkampftags zu untersuchen. An 3 Versuchstagen absolvierten 12 Fußballer (Alter 24,1 ± 5,5 Jahre) morgens 3 verschiedene Vorlastinterventionen, die in einer ausgleichenden Reihenfolge eingesetzt wurden: 1. keine Intervention (KI); 2. mäßig intensive Übung (MI) und 3. hoch intensive Übung (HI). Die Studienteilnehmer führten die Vorlastübungen, die ein Kleinfeldspiel und wiederholte Maximalsprints umfassten, von 10:00 bis 11:00 Uhr durch. Um 15:00 Uhr erfolgte der Bangsbo-Test (BT), um die Effekte der verschiedenen morgendlichen Interventionen auf die fußballspezifische Ausdauerleistungsfähigkeit zu untersuchen. Im Ergebnis führte die HI verglichen mit der MI zu signifikant höheren Blutlaktatkonzentrationen (mäßiger bis sehr großer Effekt) und Herzfrequenzwerten (sehr großer bis extrem großer Effekt). Darüber hinaus fand sich ein signifikanter Messungs-Interventions-Effekt auf die Konzentrationen von Adrenalin und Noradrenalin im Urin, die unmittelbar nach HI (sehr großer Effekt) und MI (mäßiger Effekt) höhere Werte erreichten als nach KI. Zum Zeitpunkt des BT am Nachmittag war keiner der Effekte mehr nachweisbar. Bei allen Studieninterventionen erhöhten sich die Reaktionszeit und Flimmerverschmelzungsfrequenz nach der Vorlastintervention signifikant im Vergleich zu den Werten der morgendlichen Ausgangsmessung (Reaktionszeit: kleiner Effekt; Flimmerverschmelzungsfrequenz: unwesentlicher bis kleiner Effekt), es fand sich aber keine Messungs-Interventions-Interaktion. Im BT unterschieden sich die mittlere zurückgelegte Gesamtstrecke (unwesentlicher bis kleiner Effekt) und das Geschwindigkeitsmuster nicht signifikant zwischen den Studieninterventionen, trotz einer Vielzahl kleiner individueller Effekte. Daraus lässt sich schließen, dass morgendliche Übungsinterventionen verschiedener Intensitäten keinen allgemeinen Effekt auf fußballspezifische Leistungskomponenten am Nachmittag haben, trotz signifikanter metabolischer, endokrinologischer und kognitiver Kurzzeiteffekte. Wenn Trainer die Abläufe für den Wettkampftag vorgeben, sollten sie individuelle Vorlieben berücksichtigen.