In dieser Arbeit wird untersucht, wie sich die langfristigen demografischen und wirtschaftlichen Veränderungen auf das Leistungstennis in Deutschland auswirken. Es wird postuliert, dass der demografische Wandel, die ländliche Restrukturierung und die Urbanisierung eine Schrumpfung der soziodemografischen Nische für Sportarten der Mittel- und Oberschicht bedingen, insbesondere im ländlichen Raum. Zur Überprüfung dieser These wurden Daten über Leistungstennismannschaften aus Hessen analysiert. Eine Mehrebenen-Poisson-Regression stützt die Annahme, dass die Entwicklung der Anzahl der Mannschaften im Leistungstennis von demografischen und wirtschaftlichen Kontextfaktoren abhängt, wenn auch demografische Faktoren dominieren. Es zeigen sich große regionale Ungleichheiten, die vermuten lassen, dass Leistungstennis einem Prozess der räumlichen Restrukturierung unterliegt. Methodische Einschränkungen und Perspektiven für zukünftige Forschungsarbeiten werden diskutiert.