Im Rahmen dieses Forschungsprojektes wurden die Faunenzusammensetzung und Diversitätsmuster benthischer Foraminiferen vom Schelf und Kontinentalhang der South Western Approaches (Keltische See) ermittelt. Die beprobten Stationen liegen in einem Tiefenbereich von 100–500 m. Die statistische Auswertung der Daten ergab eine Gesamtartenzahl von 294, mit 89 lebenden und 118 toten Arten, sowie 87 Arten, die sowohl in der Lebend- als auch in der Totfauna vertreten waren. Die Artenzusammensetzung erbrachte eine deutliche Zweiteilung der Lebendfauna auf dem Schelf. Während sich bestimmte Verteilungsmuster einiger dominanter lebender Arten entlang eines NE-SW Transekts in Richtung der Schelfkante ergaben, zeigte die Lebendfauna am Hang eine starke Strukturierung sowohl innerhalb kurzer Tiefenintervalle als auch bezüglich ihrer geographischen Position an. Gründe hierfür könnten möglicherweise die unterschiedlichen Wassermassen, die in unterschiedlichen Tiefen entlang des oberen Kontinentalhangs strömen, als auch dessen differenzierte Topographie und Sedimentzusammensetzung sein. Die Untersuchung der Siedlungsdichten und Diversitätsmuster zeigte eine hohe Dichte entlang der Schelfkante und an einer Station am Hang, sowie eine kontinuierliche Zunahme der Diversität mit zunehmender Wassertiefe. Ein Vergleich mit Literaturdaten aus diesem Gebiet erbrachte deutliche Unterschiede in der Faunenzusammensetzung sowohl auf dem Schelf als auch auf dem Hang. Während sich für den Schelf im Vergleich recht ähnliche Diversitätsmuster ergaben, waren die Diversitäten am Kontinentalhang für nahegelegene Stationen anderer Autoren höher. Wir konnten zeigen, dass der Zeitpunkt und die Methodik der Probennahme einen starken Einfluss auf die Faunenzusamensetzung besitzen. Um konsistente Datensätze zur Diversität in einem regionalen Gebiet erhalten zu können, sollten alle Proben innerhalb einer kurzen Zeitspanne und nach einer einheitlichen Methodik entnommen werden. Weiterhin konnten wir zeigen, welchen Einfluss Umweltparameter auf die Zusammensetzung der Totfauna besitzen, und welche Auswirkungen dies auf die Interpretation des Paläomilieus anhand von fossilen Foraminiferengemeinschaften haben kann.