Die Einführung der viertelstündlichen Intraday-Auktion im Jahre 2014 für den deutschen Strommarkt untermauert die Bedeutung der kurzfristigen Energiemärkte. Der Grund für die Einführung war der Bedarf, bereits vortägig, viertelstündliche Mengen auszugleichen und offene Positionen im volatilen kontinuierlichen Intraday-Handel zu minimieren. Die gestiegene Stromproduktion aus Solarenergie verstärkte die Nachfrage nach neuen kurzfristigen Produkten. Der Viertelstundenmarkt zeigt eine ausgeprägte Zickzack-Preisbildung. Wir identifizieren zwei Einflussfaktoren: erstens, den Handel von Solarrampen um die Mittagszeit, sowie die Gradienten von Nachfrage und thermischer Erzeugung im Laufe des Tages und zweitens, ein charakteristisches zweistufiges Marktdesign mit höherer Liquidität an den stündlichen als auf der viertelstündlichen Auktion. Die unterschiedliche Liquidität lässt darauf schließen, dass bei der stündlichen Day-Ahead-Auktion die solare Erzeugung und die unflexiblen Rampen thermischer Kraftwerke abgesichert und die viertelstündliche Auktion genutzt, um die verbleibenden Differenzen auszugleichen. Um diese Aussage argumentativ zu verifizieren, werden die Preissensitivitäten der stündlichen Day-Ahead- und viertelstündlichen Intraday-Auktionen in Deutschland anhand der tatsächlichen Angebots- und Nachfragekurven von 2015 und 2016 verglichen. Abschließend wird die Entwicklung einer adäquaten Gestaltung zukünftiger Spotmärkte diskutiert.