Hintergrund
Die kardiorespiratorische Polysomnographie (PSG) ist der Goldstandard für die Schlafanalyse und die Diagnose schlafbezogener Atemstörungen (SBAS). Da diese Methode aber arbeitsintensiv und teuer ist, stellt sie den letzten Schritt einer Stufendiagnostik dar. Eine frühzeitige Analyse von Schlaf und Schlafstörungen könnte durch einen neuen einkanaligen Minimalkontaktsensor möglich sein, der auf die Matratze gelegt wird.
Zielsetzung
In der vorliegenden Studie wurde die diagnostische Güte des neuen Minimalkontakt-Screeninggerätes VitaLog (SWG Sportwerk, Dortmund, Deutschland) in Bezug auf die Messung der Herzfrequenz und der Schlaf-Wach-Klassifikation untersucht. Alle Ergebnisse wurden mit denen der PSG verglichen.
Material und Methoden
Bei dem Device handelt es sich um einen Minimalkontaktsensor, der zwischen Matratze und Bettlaken platziert wird und daher den natürlichen Schlaf nicht stört. Die diagnostische Güte von VitaLog bezüglich der Abschätzung verschiedener Schlafparameter und der Herzfrequenz wurde in einer 49 Patienten umfassenden Kohorte mit den Ergebnissen der PSG verglichen. Alle Teilnehmer wurden wegen Verdachte auf SBAS an unsere schlafmedizinische Einheit überwiesen.
Ergebnisse
Der Vergleich der Herzfrequenzmessung („heart rate“, HR) von VitaLog mit den Ergebnissen der PSG ergab eine exzellente Korrelation (r = 0,99) und einen geringen systemischen Fehler von 0,15 bpm (Schläge pro Minute). Bezüglich der Gesamtschlafzeit („total sleep time“, TST) fanden wir eine gute Korrelation (r = 0,8) und eine geringe Überschätzung von 14 min, während sich für die Schätzung der Schlafeffizienz (SE) eine moderate Korrelation (r = 0,6) und ein systemischer Fehler von 3,5 % ergab. Sowohl die Schlaflatenz (SL) als auch die Wachphasen nach erstmaligen Einschlafen („wake after sleep onset“, WASO) wurden durch VitaLog um 1 bzw. 12 min unterschätzt.
Zusammenfassung
Basierend auf einem Minimalkontaktsensor stellt VitaLog ein vielversprechendes Screening-Device für die Schätzung der Schlafparameter TST, SE, SL und WASO dar. Weiterhin liefert es eine exzellente Messung der Herzfrequenz. Dennoch sind weitere Analysen vonnöten, um eine ausreichende diagnostische Güte für alle bekannten Schlafstörungen sicherzustellen (z. B. für Patienten mit „periodic limb movement“, PLM).