Hintergrund
Autismus ist eine neurologische Entwicklungsstörung, die sich durch Defizite in der sozialen Interaktion, Kommunikation und beschränkte, repetitive Verhaltensweisen kennzeichnet. Bisherige Studien zeigen, dass Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen unter mehr Schlafproblemen leiden als die allgemeine Bevölkerung.
Fragestellung
Das Ziel dieser Studie war die Analyse von Schlafproblemen bei Jugendlichen mit Asperger-Syndrom (AS) oder hochfunktionellem Autismus (High-Functioning-Autismus, HFA) und die Untersuchung des Zusammenhangs von Schlafproblemen zu Problemverhalten tagsüber und zu der Schwere der Autismussymptomatik.
Methode
Hierzu beantworteten 15 Jugendliche mit der Diagnose AS oder HFA (zwischen 10 und 19 Jahren) und jeweils ein Elternteil Fragen zu Schlaf und Schlafstörungen.
Ergebnisse
Es zeigte sich eine hohe Prävalenz von Schlafproblemen (80 %). Die am häufigsten genannten Schlafprobleme waren Insomnie- (80 %) und Parasomniesymptome (53 %). Ein höheres Ausmaß an Schlafproblemen hing mit verringerter Funktionalität tagsüber zusammen, genauer gesagt, mit mehr externalisierendem Problemverhalten und mit mehr und schweren Autismussymptomen.
Schlussfolgerungen
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Schlafprobleme bei Jugendlichen mit AS oder HFA häufig auftreten und mit einem geringeren Funktionsniveau am Tage verbunden sind. Daher sollte in der klinischen Praxis routinemäßig das Vorliegen von Schlafproblemen überprüft werden.