Lehrkräfte gelten als wichtige Akteure im Bildungsbereich mit substantiellem Einfluss auf das Lernen und die psychosoziale Entwicklung ihrer Schüler/-innen. Das gesellschaftliche Ansehen des Lehrerberufs dürfte bedeutsam sein für die Studienwahl von Abiturient/-innen und die berufliche Zufriedenheit der Lehrkräfte. 1995 betitelte ein niedersächsischer Ministerpräsident Lehrkräfte noch als „faule Säcke“. Durch die Analyse von Printmedien soll geprüft werden, wie sich das gesellschaftliche Ansehen von Lehrkräften mittlerweile darstellt. In dieser Studie wurde eine Zufallsstichprobe von N = 570 Artikeln der Printmedien FOCUS, DER SPIEGEL und DIE ZEIT analysiert, die zwischen 2004 und 2014 veröffentlicht und in denen der Lehrerberuf thematisiert wurde. Insgesamt N = 1653 Textstellen wurden qualitativen und quantitativen Inhaltsanalysen unterzogen, um die Fragen zu beantworten, wie Lehrkräfte und der Lehrerberuf in Printmedien dargestellt werden, d. h. über welche Themen mit welcher Valenz berichtet wird. Es zeigt sich, dass über alle mit dem Lehrerberuf im Zusammenhang stehenden Themen wie den Unterricht, die Aus- und Weiterbildung, die Arbeitsbedingungen, den Lehrkräftearbeitsmarkt und das Schulsystem negativ, über die Lehrkräfte selbst hingegen weniger negativ berichtet wird. Neutral bis positiv wird die Motivation von Lehrkräften in allen drei Printmedien dargestellt, d. h. die „faule Säcke“-These trifft nicht zu. Zwischen den Printmedien zeigen sich Unterschiede in der Valenz: Der FOCUS stellt Lehrkräfte bezogen auf ihr Wissen und Können, ihre Persönlichkeit und ihren gesellschaftlichen Einfluss leicht positiv dar, die anderen Medien berichten positiv ausschließlich über die Motivation (SPIEGEL) oder den gesellschaftlichen Einfluss (ZEIT).